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Qualität

Was wird von guten Materialien erwartet?

Aus Sicht des Projekts REVIS „gute Materialien“ zeichnen sich durch die Beachtung mindestens folgender Kriterien aus:

Zusätzlich dürfen keine Mängel, die zum Ausschluss der Materialien führen können, vorkommen.

K.O.? – Wann konnte ein Material nicht mehr akzeptiert werden?

Bei der suche nach den ‚Qualitäten‘ der Materialien ergab die erste Durchsicht auch eine Liste von sog. „K.O.-Kriterien“, die ein Material „nicht empfehlenswert“ machen.
„K.O.-Kriterien“: Auf Grundlage einer Mängelliste wurden so genannten K.O.-Kriterien festgelegt, die Aussagen darüber machen, ab wann ein Material für Unterricht aufgrund erheblicher Mängel und Fehler nicht mehr zu empfehlen ist.
Die folgenden Mängel und Fehler – ob allein oder auch mehrfach auftretend – schließen aus, dass ein Material für den Unterricht empfohlen werden kann:

Erhebliche fachliche Mängel
Einzelne und kleinere fachliche Mängel sind in keinem Material völlig auszuschließen. Nicht zuletzt sind durch den Expertenstreit auch unterschiedliche Deutungen und Gewichtungen möglich. Fachliche Mängel wurden dann als erheblich eingestuft, wenn häufig bis durchgängig mangelndes naturwissenschaftliches und / oder kultur- bzw. sozialwissenschaftliches Grundlagenwissen falsch und / oder auf einem deutlich überholten Wissenschaftsstand wiedergegeben war. Auch wenn grundlegende Fehler im Basiswissen erkennbar waren, wurde dies als erheblicher fachlicher Mangel gewertet.
Dogmatische oder ideologische Darstellungen
Das Spektrum dogmatischer und ideologischer Darstellungen ist breit. Unter anderen sind zwei Grundorientierungen zu erkennen, die sich auch durchaus vermischen:
  • Eine Argumentation, die extrem von wissenschaftlich akzeptierten Positionen abweicht und die eigenen Argumente eindrücklich unter zwar behaupteten aber nachweislich nicht belegbaren Zusammenhängen darstellt.
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse werden aufgegriffen, aus ihrem Zusammenhang gerissen und zur Legitimation des eigenen Interesses verfälschend genutzt.
Die erste Position findet sich stärker bei ‚alternativen Ernährungsweisen‘, die zweite in der Ernährungs- und Verbraucherbildung häufig zur Legitimation wirtschaftlicher Interessen.
Interessen geleitet, ohne Transparenz
Materialien, die offen oder verdeckt individuellen wirtschaftlichen oder politischen Zielen und Interessen folgen, wurden negativ bewertet. Auch eine erkennbare Bevorzugung von Produkten bzw. Firmen führte zur Abwertung.
Nicht alle Materialien, deren Inhalte und Ziele von individuellen politischen oder wirtschaftlichen Interessen geleitet wurden, machen dies deutlich. Wenn eine mangelnde Transparenz von Autoren/Autorinnen, Herausgeberschaft oder Zielsetzung gegeben war, führte dies, meist verbunden mit erkennbaren und meist auch fachlich nicht vertretbaren spezifischen Interessen, zur Einordnung in die K.O.-Gruppe.
Politisch nicht korrekte und diskriminierende Positionen und Darstellungen
Eine – vermutlich oft unreflektierte, aber doch erhebliche – Zugrundlegung oder Vermittlung diskriminierender Positionen z. B. zum Geschlechterverhältnis oder gegenüber sozialen und ethnischen Gruppen führte zum Ausschluss.

[Stand: 26.10.2005]