Ernährung und Verbraucherbildung im Internet
> EVB > Entwicklung und Ausblick
evb-online.de – Ernährung und Verbraucherbildung im Internet

Entwicklung und Ausblick

Die Domäne in der Schule verankern

Für die Domäne EVB muss der Prozess der Kompetenzentwicklung vor dem Hintergrund des lebensbegleitenden Lernens beschrieben werden. Der Sozialisations- und Bildungsinstanz Schule fällt eine spezifische beschriebene Bedeutung und Aufgabe (Allgemeinbildung) zu.

Die Domäne umfasst das gesamte Bildungsfeld der EVB. Sie braucht einen fachlichen Unterbau. In der schulischen Allgemeinbildung manifestiert sich dieser in einem Schulfach und in den Ankerpunkten, die in thematisch verbundenen Schulfächern liegen.

Ernährungs- und Verbraucherbildung stellt also nicht die Anforderung als neu entwickeltes Fach zusätzlich in die Stundentafel aufgenommen zu werden. Sie ist vielmehr in eine Reihe traditioneller Unterrichtsfächer integriert. Das Fach Hauswirtschaft (in seinen verschiedenen Fachbezeichnungen in den einzelnen Bundesländern) ist allerdings das einzige Unterrichtsfach, in dem sowohl ernährungsbezogene als auch verbraucherbezogene Inhalte kontinuierlich und vernetzbar implementiert sind. Es bietet deshalb die größten Potenziale, wenn es gelingt, das Fach von der bisher vorherrschenden einschränkenden Wahrnehmung zu befreien, Inhalte und Methoden neu zu justieren und den notwendigen Transformationsprozess ggf. auch durch eine neue Fachbezeichnung zu unterstützen.

Chance Ganztag

Im Rahmen der Schulentwicklungsprozesse hin zu mehr Ganztagsangeboten stellt sich die Frage der strukturellen Bedingungen (Versorgungsqualität) und der Kohärenz von Bildungszielen und Gestaltung des Schullebens. Die Domäne EVB ist hier die richtige Partnerin im Diskurs mit der Schulgemeinde einschließlich der Eltern.

Sie hat auch die Aufgabe, den Referenzrahmen zu definieren, in dem Kooperationen mit außerschulischen Partnern besonders in offenen Ganztagsangeboten entwickelt werden. Potentielle Kooperationspartner finden sich z. B. bei Landfrauen, Meisterinnen der Hauswirtschaft. Dabei handelt es sich um Fachfrauen, die in der Regel aus der klassischen hauswirtschaftlichen Ausbildung – und nicht Bildung – kommen und mit dem Konzept einer Ernährungs- und Verbraucherbildung in der Schule weder fachlich noch pädagogisch-didaktisch vertraut sind. Sie können keinesfalls Fachunterricht ersetzen. Auf der Grundlage des Referenzrahmens EVB müssen deshalb Rollen geklärt, Aufgaben im Ganztag präzisiert, mit Hilfe des Ausbildungsportfolios Fortbildungsbedarfe ermittelt und in einem Kompetenzzentrum EVB entsprechende Angebote realisiert werden.

[Stand: 28.4.2005]